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Scanner & Heritage Orchestra: Live_Transmission

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Seit ihrem frĂŒhzeitigen Ende im Jahr 1980 haben Joy Division in der Musiklandschaft nie an Bedeutung verloren. Ihr Sound – eine Kombination aus kantiger Punk-Energie, Ian Curtis’ direkten, aufrĂŒttelnden Lyrics und Martin Hannetts atmosphĂ€rischer Produktion – erweiterte die expressive Bandbreite von Popmusik und inspirierte viele zukĂŒnftige Entwicklungen. Doch mit diesem Szenario hĂ€tten die vier vormaligen Punks aus Manchester bestimmt nicht gerechnet: Ein Orchester begibt sich mit elektronisch erweiterten Versionen ihrer Songs auf eine Tour durch mehrere britische StĂ€dte und spielt eine Performance, die sich aus den Erinnerungen eines weiteren Musikers zusammensetzt.

33 Jahre nach Joy Division wird dieses unglaubliche Projekt RealitĂ€t. Das experimentierfreudige und Grenzen ĂŒberschreitende britische Ensemble Heritage Orchestra hat sich mit dem Elektronik-Innovator Scanner zusammengetan, um „Live_Transmission“ aufzufĂŒhren – eine beeindruckende audio-visuelle Performance, die auf der Musik von Joy Division basiert. Mit UnterstĂŒtzung des bildenden KĂŒnstlers Matt Watkins entstand eine Hommage an den Geist, der Joy Division in ihrer viel zu kurzen Zeit als Band angetrieben hat.

Der Ursprung von Live_Transmission liegt im schicksalhaften Jahr 1980, als der Teenager Robin Rimbaud (alias Scanner) in einer schwierigen Phase seines Lebens die Musik von Joy Division hörte. „Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich damals beide Joy-Division-Alben in einem ‚Our Price’-Plattenladen am Leicester Square in London kaufte und mir dafĂŒr zuwenig berechnet wurde. Das war ein echter Nervenkitzel im dĂŒstersten Moment der RealitĂ€t. LegendĂ€r, unterschĂ€tzt, ikonografisch... gewaltig, doch architektonisch einwandfrei – Joy Division haben in meiner Jugend eine wichtige Rolle gespielt, ich bin mit ihnen aufgewachsen.“

Als sich die Gelegenheit ergab, mit Heritage Orchestra ein Programm mit Interpretationen von Joy-Division-Songs zu erarbeiten, entschied sich Scanner fĂŒr eine persönliche RĂŒckschau: „Dieses Projekt basiert weniger auf herkömmlichen Cover-Versionen oder Interpretationen, sondern auf meinen eigenen Erinnerungen. Es geht eher darum, wie ich die Musik und AtmosphĂ€re erinnere, als um den Versuch, die Originalsongs exakt und mit viel Aufwand nachzuspielen.“

Aus Scanners Sicht passt sein persönlicher Ansatz perfekt zu Joy Divisions Erscheinung und ihrem Platz im kollektiven Bewusstsein von Popmusik: „Dem Publikum ist diese Musik vertraut – ein weiterer Grund fĂŒr mich, nicht der traditionellen Linie zu folgen und Songs zu covern, die ĂŒber die Jahre schon mehrmals von anderen KĂŒnstlern erforscht wurden. In der Vergangenheit habe ich mich oft mit Vorstellungen von Erinnerung und Interpretation auseinandergesetzt, und mit der Frage, wie jeder von uns Informationen ĂŒbersetzt, transformiert und verarbeitet – ĂŒber unsere eigene Persönlichkeit, Geschichte und IdentitĂ€t. Besonders im digitalen Zeitalter, in dem so viele Informationen exakt, konstant und unverĂ€nderlich sind.“

Als der konzeptionelle Rahmen stand, begann Scanner damit, Material zu sammeln, das er zuerst dem Drummer Adam Betts, Gitarrist Matt Calvert und Bassist John Calvert vorstellte. Dann prĂ€sentierte er seine Ideen dem gesamten Heritage Orchestra. Scanner beschreibt den Prozess so: „Zu Beginn wĂ€hlte ich viele Sounds aus, die mir einfach gefielen und begann damit, Melodien, Rhythmen, Pulse und Texturen in Live, NI Kontakt und Kore und ein paar weiteren Soft-Synths zu entwickeln. Ich habe auch Izotope Iris und RX Tools verwendet, um einige Vocal-Clips aus den Originalaufnahmen zu holen und sie in die Demo-Songs einzubauen. All diese Startpunkte entstanden komplett in meiner Erinnerung, ohne Referenz zu den Originalsongs.

Diese eher verworrenen Mutationen nahmen bald Form an und ich war ganz nervös, als ich sie dem Team als Startpunkt fĂŒr die eigentliche Entwicklung der Show vorspielte. Sie wurden dann schnell ĂŒbersetzt und re-modelliert. Dies geschah in Amsterdam und mit UnterstĂŒtzung von Keyboarder Tom Trapp, der die Skizzen in OrchesterstĂŒcke verwandelte. Mit notierter Musik in HĂ€nden gingen wir (Matt Calvert, Adam Betts, John Calvert und ich) in ein Studio in East London, um die Arrangements in der wirklichen Welt auszuarbeiten – wir legten viele meiner Sounds auf Adams Drum-Pads und fanden anhand der Noten auf dem Papier und unseren Ohren heraus, was funktionierte und was nicht. Dieser Teil des Prozesses dauerte erstaunlicherweise nur einen Tag. Kurz darauf trafen wir uns mit dem Heritage Orchestra und seinem Dirigenten Jules Buckley, der ĂŒber viele ÜberredungskĂŒnste verfĂŒgt, in einem viel ausgedehnteren Übungsraum. Dort konkurrierten wir mit Primal Scream und Keane, die in den benachbarten RĂ€umen probten, spielten das gesamte Set und entwickelten es zu dem, was heute auf der BĂŒhne zu hören ist.”

Als Scanners elektronische StĂŒcke fĂŒr Orchester arrangiert waren, wechselte seine Rolle in Live-Transmission vom Komponist zum Ensemble-Mitglied. Sein Setup jedoch blieb grĂ¶ĂŸtenteils unverĂ€ndert: „Ich war schon immer ein Reduktionist. Zur Zeit nutze ich mein Macbook Pro mit Ableton Live 9, verschiedene Kontakt-Instrumente, Ableton-Soft-Synths und Kore 2 mit einem Novation Launchpad und einem tragbaren Akai-Keyboard. Ich habe eine Reihe von Texturen, Rhythmen und Pulse vorbereitet, die die Kompositionen auf den Weg bringen oder in die Orchester-Arrangements einbezogen sind. In manchen Momenten triggere ich Vocal-Samples von Ian Curtis aus den ursprĂŒnglichen Aufnahmesessions, die wir mit freundlicher Genehmigung verwenden durften, dazu Melodielinien, Fills oder Riffs als Teile des Ganzen. Manchmal fungiert Ableton als die Triebfeder des ganzen Ensembles, etwa im StĂŒck „Atmosphere”, in dem es ein fast schon architektonisches Netz von Rhythmen und Beats erzeugt.  

Die Visuals von Matt Watkins werden live zur Musik gemixt. Sie befinden sich gemĂ€ĂŸ der musikalischen Stimmungen und Texturen in stĂ€ndiger Entwicklung und Verwandlung. So ist jede Performance anders in Bezug auf das Zusammenspiel und die ZusammenhĂ€nge.”

Live_Transmission bezieht elektronische Sounds und ein Orchester ein und verwandelt die herbe Soundwelt der ursprĂŒnglichen Joy-Division-Aufnahmen in eine vielschichtige und weitreichende musikalische Erfahrung. Aus Scanners Sicht ist dies kein stilistischer Widerspruch, sondern eine Fortsetzung von Joy Divisions Ă€sthetischer Entwicklung: „Ich denke, dass es einen riesigen Unterschied zwischen Joy Divisions bohrendem Live-Sound, wie er auf Live-Releases und in YouTube-Videos dokumentiert ist, und ihren ausgefeilten Studio-Aufnahmen gibt. Wenn sie weitergemacht hĂ€tten, wĂ€re es gut möglich gewesen, dass sie irgendwann auf Ă€hnliche Weise mit einem Orchester zusammengearbeitet hĂ€tten. Aber das ist natĂŒrlich Spekulation. Alles, was man heute machen kann, ist Möglichkeiten abzubilden. Live_Transmission ist ein Weg, sich eine vergangene Zeit in der Gegenwart vorzustellen. Das Heritage Orchestra befasst sich hĂ€ufig mit Außenseiter-Figuren oder forschenden Sounds im Pop-Medium, etwa verkörpert durch Tim Exile oder Aphex Twin. Interessanterweise hat mich zuerst vor allem dies dazu bewogen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Unsere Kollaboration ist von epischer Natur, weil sie ein gewagtes und unerschrockenes Abenteuer ist. Doch ich glaube fest daran, dass es in der Musik selbst eine Art von Energie gibt, die alles andere ĂŒbersteigt.”

Ein betrĂ€chtlicher Teil der Verantwortung fĂŒr die Übermittlung dieser Energie wird von Adam Betts getragen. Die Rolle des Heritage-Orchestra-Drummers umfasst weit mehr als das simple Taktgeben, weshalb sein Drum-Kit von einigen elektronischen Elementen umgeben ist.

Adam erzĂ€hlt: „Mein Setup im Heritage Orchestra besteht aus zwei Mikrofonen – eins fĂŒr die Snare-Drum und eins fĂŒr die Floor-Tom – die an meine Soundkarte und Ableton Live angeschlossen sind. Ich habe Trigger an der Kick-Drum und der Snare, die Signale an ein Roland SPD-SX schicken, das wiederum via USB mit meinem Computer verbunden ist. Damit werden alle Drum-Samples in Lives Drum-Tracks getriggert. Außerdem verwende ich ein Kaoss Pad 3, das zweierlei Verbindungen aufweist: Eine USB-Verbindung, die Controller-Signale an Live schickt, und eine Verbindung mit dem Audio-Ausgang der Soundkarte, um das Kaoss Pad als externen Audio-Effekt zu nutzen.

In Live verwende ich viele Delays, Reverbs und Bit Crusher, dazu den Looping-Effekt des Kaoss Pad, parallel zu Percussion-Instrumenten am Drum-Kit – Cowbells zum Beispiel. Seit kurzem beschĂ€ftige ich mich auch mit Max for Live und verwende mehrere Instanzen des LFO-Plug-ins, um den Sounds organischer und abwechslungsreicher zu machen. Bei elektronischen Drums möchte ich ein großes Ziel erreichen: Sie sollen die organische Vielfalt eines realen Drum-Kits haben – kein Anschlag soll dem anderen gleichen. Daher verwende ich viele LFOs, um Tonhöhe, Hall-LĂ€nge, Delay-Geschwindigkeit oder Feedback zu variieren. Ganz Ă€hnlich wie Autechre und Aphex Twin das machen – ihre perkussiven, sich organisch verĂ€ndernden Drum-Parts sind eine große Inspiration.

Die meisten Samples, die Scanner mir gegeben hat, sind individuelle Sounds, etwa Snare-Drum- oder Kick-Drum-Samples, die ich dann ĂŒber das Drum-Kit oder die Drum-Pads triggere, um Grooves zu entwickeln. Die Texturen spielt Robin live.  

Der Drummer eines solchen Orchesters zu sein ist schon eine ungewöhnliche Situation. Mein musikalischer Hintergrund ist recht laut – Rock, Punk, Electronica – und es ist eine echte Herausforderung, mit Instrumenten in einer akustischen LautstĂ€rke zu arbeiten. Das aggressive Joy-Division-Feeling funktioniert nicht auf dem LautstĂ€rke-Niveau einer Geige (zumindest aus meiner Sicht!), deshalb hĂ€ngt viel von der Mikrofonierung, der Isolierung und vom Monitoring ab. Wir verwenden eine Kombination aus In-Ear-Kopfhörern und Wedge-Monitor-Boxen. Als Teil des Orchesters zu spielen bringt vor allem die Schwierigkeit mit sich, dass man alle anderen hört und den vorgegebenen Takt halten muss. Es passiert oft, dass die Rhythmus-Sektion den Takt spielt und Jules Buckley (unser Dirigent) ihn ĂŒbernimmt und das Orchester entsprechend dirigiert. Das ist lustig – ich dachte immer, dass der Beat im Orchester liegt (wenn der Dirigentenstab ganz unten ist), aber das stellte sich schnell als falsch heraus. FĂŒr das Orchester war der Stab schon wieder auf dem Weg nach oben. Das nehme ich immer als Entschuldigung, wenn ich mich beim Spielen vom Orchester entferne!”

FĂŒr den Gitarristen Matt Calvert liegt die besondere Herausforderung des Live_Transmission- Projekts darin, den emotionalen Raum festzuhalten, der von Martin Hannetts Produktion der Joy-Division-Originale geöffnet wurde: „Mich beeindruckt vor allem, wie viel sie zur Erweiterung des Klangvokabulars einer Rockband mit Vocals, Gitarre, Bass und Drums (und ein klein wenig Synthesizer) beigetragen haben. Jedes Element war wohlĂŒberlegt und ĂŒberwand die Konventionen – sogar von Punk – mittels musikalischer Ideen und Technologie. Am meisten fasziniert mich, wie die Produktion die emotionalen Inhalte verstĂ€rkte. Ich denke, dass Joy Divisions Bassist Peter Hook damals nicht so begeistert von Martin Hannetts Produktion war. FĂŒr mich tragen die ganzen Hall-Effekte viel dazu bei, den emotionalen Ton dunkler zu machen, etwa in Songs wie ‚Heart and Soul’.”

Entgegen dem Modell originalgetreuer Coverversionen folgt auch Matt der Idee, ’sich eine vergangene Zeit in der Gegenwart vorzustellen’, wenn er erklĂ€rt, dass das Ziel von Live_Transmission auf klanglicher Ebene „... eher nicht darin besteht, den Sound von Joy Division nachzubilden – obwohl es in manchen Momenten natĂŒrlich schon etwas dreist wĂ€re, keine Bass-Gitarre zu verwenden, die ein wenig nach Peter Hook klingt. Dasselbe gilt fĂŒr verhallte Gitarren Ă  la Bernard Sumner in ‚Transmission’ oder ‚Dead Souls’ und typische Drum-Parts von Stephen Morris. Trotzdem denke ich, dass unsere Interpretation die Tradition aufgreift, auf die Probe zu stellen, wie eine Band klingen kann: John (Calvert) schickt seine Bassgitarre in ein spezielles Synthesizer-Setup, damit er schnell zwischen verschiedenen Bass-Sounds wechseln oder einen Moog Slim Phatty damit ansteuern kann. Adam (Betts) erweitert sein Drum-Kit mit verschiedenen Triggern und Mikrofonen, um den Sound in Echtzeit mit Ableton Live zu bearbeiten. Ich selbst nutze meist sehr viele Bodenpedale fĂŒr meine Gitarre und Synthesizer. Wenn man sich das Orchester wegdenken wĂŒrde, kĂ€me eine ziemlich aktuell klingende Version der Kombination Gitarre/Synth, Bass und Schlagzeug zum Vorschein – vor allem bei unseren Versionen von ‚Digital’, ‚She’s Lost Control’ und ‚Isolation’. Zum Teil klingen wir da wie eine konventionelle Band, bilden aber auch eine Menge elektronischer und sequenzierter Musik nach. FĂŒr mich ist dies so ziemlich der beste Weg, den Aspekt der Produktion von Joy Division zu berĂŒcksichtigen.”

Scanner setzt die verschiedenen technischen und Ă€sthetischen Überlegungen des Projekts in Beziehung: „Es geht um Musik, aber auch um weit mehr als Musik”. Im ĂŒbertragenen Sinn sei Live_Transmission fĂŒr ihn, fĂŒr das Heritage Orchestra und fĂŒr das Publikum eine BeschĂ€ftigung mit Fragen nach der „VergĂ€nglichkeit von Klang – wie viele Dinge mit der Zeit verschwinden, und wie die Melodien im Stillen weitergehen könnten, als letzte Zeugen unserer irdischen Existenz.” Es ist kaum vorstellbar, dass sich eine Hommage an das Erbe von Joy Division angemessener ĂŒbernatĂŒrlich gestalten lĂ€sst.

Erfahren Sie mehr ĂŒber das Heritage Orchestra und Scanner.

Veröffentlicht am 24. September 2013 in KĂŒnstler:innen
Tags: Orchester, Visuals

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